Quereinsteiger:innen: die Antwort auf den Fachkräftemangel?

Quereinsteiger:innen: die Antwort auf den Fachkräftemangel?

Können Quereinsteiger:innen als Lösung für den Fachkräftemangel fungieren? Was bedeutet Fachkräftemangel überhaupt und gibt es andere Möglichkeiten, ihm zu begegnen?

1 Was ist der Fachkräftemangel eigentlich?
2 Dem Fachkräftemangel entgegenwirken – die Möglichkeiten
2.1 Dem Fachkräftemangel entgegenwirken: Familienfreundlichkeit
2.2 Dem Fachkräftemangel entgegenwirken: Das Alter entscheidet nicht (mehr)
3 Sind Quereinsteiger:innen die Lösung für den Fachkräftemangel?
4 Vor- und Nachteile beim Quereinstieg für Unternehmen
5 Vor- und Nachteile beim Quereinstieg für Arbeitnehmende

Was ist der Fachkräftemangel eigentlich?

Der Begriff Fachkräftemangel steht für einen bestimmten Mangelzustand in Unternehmen. Das heißt, es kann eine hohe Anzahl an Arbeitsplätzen nicht besetzt werden, da Mitarbeiter:innen mit den entsprechenden Qualifikationen fehlen. Der Grund dafür ist, dass der Arbeitsmarkt keine solchen Fachkräfte bereitstellen kann.

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken – die Möglichkeiten

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, kommen verschiedene Möglichkeiten infrage.

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken: Familienfreundlichkeit

Noch viel zu wenige Unternehmen sind familienfreundlich ausgerichtet. Es könnte mit Maßnahmen gearbeitet werden, die es Frauen erlauben, Familie mit dem Beruf zu vereinbaren. So können auch Mütter wieder in das Berufsleben einsteigen. Zu diesen Maßnahmen zählen flexiblere Arbeitszeiten und -orte. Eine bessere Kinderbetreuung im Unternehmen kann ebenfalls hilfreich sein.

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken: Das Alter entscheidet nicht (mehr)

Auch ältere Menschen können motiviert werden, noch einen Jobwechsel ohne Risiko zu vollziehen oder auch länger zu arbeiten, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Viele ältere Mitarbeiter:innen würden gerne länger arbeiten und erst später in Rente gehen. Dazu braucht es aber Modelle, die es diesen Menschen ermöglichen, über das Rentenalter hinaus weiterzuarbeiten, sofern sie es möchten. Dabei kann ein gutes Generationenmanagement helfen.

Erfahren Sie auch, warum Diversität für den Unternehmenserfolg entscheidend sein kann.

Sind Quereinsteiger:innen die Lösung für den Fachkräftemangel?

Auf Dauer können auch Quereinsteiger:innen die Probleme nicht vollständig lösen, die mit dem Fachkräftemangel einhergehen – zumindest nicht dauerhaft und in verschiedenen Berufsgruppen. Dennoch können sie die Probleme abmildern. Das haben die Erfahrungen in der Vergangenheit gezeigt. Damit Unternehmen langfristig gesehen dem Fachkräftemangel mit Quereinsteiger:innen begegnen können, müssen sie dafür sorgen, dass diese auch im Beruf verbleiben können.

In vielen Branchen ist das nicht möglich, da die Arbeitsbedingungen nicht gut genug sind. Deshalb müssen Unternehmen umdenken und für attraktivere Konditionen und permanente Weiterbildung sorgen.

Vor- und Nachteile beim Quereinstieg für Unternehmen

Zu den Vorteilen für Unternehmen gehört es, dass Quereinsteiger:innen bei Engpässen schneller verfügbar sind. Daher sollten Personaler:innen Bewerbungen dieser nicht gleich aussortieren, sondern auch diese berücksichtigen. Deshalb sollten hier alle Skills bei der Entscheidung mit einfließen. Verfügen Bewerber:innen über analytisches Denken, Kreativität und organisatorische Fähigkeiten, können sie das Unternehmen effektiv unterstützen. Wer diese Fähigkeiten mitbringt, sollte zumindest eine Chance erhalten.

Quereinsteiger:innen, die sich bei einem Unternehmen neu orientieren möchten, sind häufig besonders motiviert. Das zeigt sich an ihrer Neugier und der Wissbegier. Sie werten das Team auf und geben oft auch neue Impulse. Aufgrund dessen profitieren Unternehmen zusätzlich von den Erfahrungen, die diese Mitarbeiter:innen in anderen Branchen sammeln konnten.

Aber es gibt daneben auch Nachteile und Risiken für Unternehmen. Branchenfremde Mitarbeiter:innen brauchen in der Regel mehr Zeit, um sich in ihren Job einzuarbeiten. Bei Fachkräften mit langjähriger Erfahrung geht das meistens schneller, während Quereinsteiger:innen das in einem Zeitraum von ein bis zwei Wochen nicht schaffen können, da das Hintergrundwissen (noch) fehlt.

Vor- und Nachteile beim Quereinstieg für Arbeitnehmende

Für Quereinsteiger:innen gibt es ebenfalls Vor- und Nachteile. Sie haben die Möglichkeit, sich umorientieren zu können, wenn in ihrem alten Job Langeweile oder Unterforderung aufkommen. Die Motivation für einen Berufswechsel kann zudem auf der Grundlage persönlicher Interessen aufkommen. Und diesen Trend, sich als Quereinsteiger:in zu beweisen, gibt es überall. Das gilt nicht ausschließlich für Jobs der freien Marktwirtschaft. Der öffentliche Dienst hält viele Möglichkeiten für Quereinsteiger:innen bereit, beispielsweise als Lehrer:in zu arbeiten.

Bei vielen Unternehmen ist es für Quereinsteiger:innen möglich, eine Ausbildung im Schnellverfahren zu absolvieren. Dann kommt der Betrieb für die Kosten der Lehrgänge auf. Neue Arbeitnehmer:innen dagegen arbeiten in ihrem neuen Job ohne Vorbehalte oder Vorurteile und werfen meist auch neue Perspektiven in den Raum. Das kann für Unternehmen und Quereinsteiger:innen vorteilhaft sein.

Nachteilig für Quereinsteiger:innen ist, dass sie es stets schwerer haben als Fachkräfte, sich in die Materie einzuarbeiten. Das liegt an der mangelnden Erfahrung. Sie müssen die Kenntnisse und Fähigkeiten erst erwerben und sich einarbeiten lassen. Das nimmt Zeit in Anspruch.


28. September 2022 28.09.22
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