Bewerbungsgespräch: Welches Verhalten Personaler gar nicht leiden können

Bewerbungsgespräch: Welches Verhalten Personaler gar nicht leiden können

Nicht nur die reinen Qualifikationen eines Bewerbers entscheiden oftmals über ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch. Auch andere Faktoren wie die Körpersprache oder generelle Verhaltensweisen können zum (Miss)-Erfolg beitragen und lassen sich mitunter ganz bewusst vermeiden:

  • Zu früh erscheinen
Ganz klar: Wer zu spät zum Vorstellungsgespräch erscheint (und keine wirklich gute Entschuldigung hat), signalisiert dem Personalverantwortlichen Desinteresse und hinterlässt einen schlechten ersten Eindruck. Doch genauso unangenehm kann es für Personaler und potenzielle Vorgesetzte sein, wenn Bewerber zu früh erscheinen. Damit setzt man den späteren Gesprächspartner ungewollt unter Druck. Schließlich haben sich beide Seiten zuvor auf einen festen Termin geeinigt. Wenn man also merkt, dass man zu früh dran ist, sollte man nochmal eine Extrarunde drehen oder sich (z.B. im Auto vor der Tür) auf das bevorstehende Gespräch konzentrieren, durchatmen und zur Ruhe kommen. So wirkt man anschließend auch viel entspannter – und damit auch souveräner.

  • Unvorbereitet sein
Wer sich bei einem Unternehmen bzw. Arbeitgeber bewirbt, sollte sich im Vorfeld genauer darüber informiert haben – etwa über die Branche, in der das Unternehmen tätig ist, die Produkte, die Standorte und die Größe der Firma. „Eigentlich logisch, kommt aber nicht selten vor, dass ein Bewerber gar nicht so recht weiß, bei wem er sich da gerade bewirbt“ gibt Lukas Buchen, Personaler bei Pintsch Bubenzer in Kirchen, an. Wer im Gespräch vermittelt, dass er sich genauer vorbereitet hat und auskennt, zeigt mir sein Interesse und seine Einstellung der neuen Aufgabe gegenüber.“

  • Sich verstellen
Wer sich verstellt und etwa vorgeben möchte, der beste Bewerber aller Zeiten zu sein, wird schnell vom gegenüber entlarvt. Personaler sind auf so etwas geschult und erkennen oftmals während des Gesprächs, ob jemand so ist, wie er sich gibt oder ob er womöglich besser darstellen will. „Oberstes Gebot ist es daher, natürlich und ehrlich zu sein. Alles andere führt spätestens im Job zur nicht bestandenen Probezeit“, so Lukas Buchen.

  • Zu egoistisch sein
Wenn ein Unternehmen eine Stelle ausschreibt, dann sucht der Arbeitgeber nach einer Person, die das Team bereichert, etwa Prozesse vereinfacht und die Aufgaben zufriedenstellend erledigt. In einem Bewerbungsgespräch geht es darum, Personalverantwortliche davon zu überzeugen, dass man diese Qualitäten mitbringt. Doch wer als erstes nach dem Gehalt oder einem Firmenwagen fragt, denkt zu sehr an sich. Im Mittelpunkt des Interesses sollten die Tätigkeit und das Unternehmen stehen. Die Frage nach dem Gehalt und weiteren „Benefits“ wird der Personaler auf jeden Fall noch früh genug beantworten bzw. von sich aus zur Sprache bringen.

  • Überlegenheit vorspielen
Jeder macht Fehler. Und man kann nicht in allem perfekt sein. Also sollte man auch nicht in einem Bewerbungsgespräch vorgeben, ein Perfektionist zu sein. Lukas Buchen: „Das wirkt allenfalls arrogant, aber keineswegs beeindruckend. Besser ist es, offen über seine Stärken zu sprechen – und über seine Schwächen. Das wirkt authentisch“

  • Undankbar sein
Nicht nur der erste Eindruck zählt – auch der Letzte. Soll heißen: Darauf achten, sich angemessen von seinem Gesprächspartner zu verabschieden. Wer nach dem Job-Interview überhastet abrauscht, weil er davon ausgeht, die Stelle sowieso nicht zu bekommen, vermittelt dem Gegenüber das Gefühl, die Stelle auch gar nicht wirklich zu wollen. Und vielleicht sieht der Personaler das Ergebnis des Gesprächs auch ganz anders. Lieber sich für das Gespräch bedanken und anbieten, bei Rückfragen jederzeit zur Verfügung zu stehen. Auch wenn es selbstverständlich ist, wirkt das Angebot zuvorkommend und zeigt, dass Interesse in jedem Fall vorhanden ist.

Foto: contrastwerkstatt / fotolia.de

22. Juni 2020 22.06.20
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