Q wie Quereinstieg
Vom Quereinstieg ist die Rede, wenn eine Person in eine ihr bislang unbekannte Berufssparte wechselt. Quereinsteiger:innen stehen zumeist seit längerem im Berufsleben. Sie verfügen aber über keine spezifische Ausbildung im neuen Betätigungsfeld.
Was bedeutet der Quereinstieg im beruflichen Kontext?
Wer ist für einen Quereinstieg geeignet?
Welche Qualifikationen sind bei einem Quereinstieg entscheidend?
Kann man in jeden Job quer einsteigen?
Was bedeutet der Quereinstieg im beruflichen Kontext?
Eine alternative Bezeichnung für den “Quereinstieg” ist der Begriff “Seiteneinstieg”. Durch die Anforderungen des Arbeitsmarkts werden viele Arbeitnehmenden im Laufe des Berufslebens zu Quereinsteiger:innen. Manchmal erfolgt der Quereinstieg innerhalb desselben Unternehmens beim Wechsel in eine andere Abteilung.
Des Öfteren geht der Quereinstieg mit einem Start in die Selbständigkeit einher. Als Selbständige verwirklichen sich Quereinsteiger:innen auf einem für sie neuen Aufgabengebiet. Die dafür erforderlichen Fertigkeiten eignen sie sich eigenständig oder im Rahmen von Fortbildungen an.
Der Quereinstieg erfolgt jedoch nicht in allen Fällen freiwillig. Oft verändern sich die Rahmenbedingungen im Arbeitsleben drastisch. Viele Menschen sehen sich dann zum Quereinstieg in ein branchenfremdes Gebiet gezwungen. Auch Arbeitnehmer:innen über 50 sind häufig davon betroffen, wenn sie sich kurz vor der Rente im Zuge eines Quereinstiegs beruflich umorientieren.
Wer ist für einen Quereinstieg geeignet?
Nicht jede:r ist für den Quereinstieg in eine neue Branche geeignet. Allerdings ist eine berufliche Neuorientierung gelegentlich notwendig. Viele berufliche Probleme lassen sich hingegen durch einen gewöhnlichen Jobwechsel lösen. Ein Quereinstieg lohnt sich vor allem, wenn das Interesse am eigenen Beruf erloschen ist.
Manche Menschen stellen während des Studiums oder der Ausbildung fest, dass sie doch lieber in einem anderen Bereich arbeiten würden. Sie entschließen sich nach dem Abschluss zum Quereinstieg. Mittlerweile gibt es zahlreiche Unternehmen, die sich in Stellenausschreibungen direkt an diese Gruppe wenden.
Welche Qualifikationen sind bei einem Quereinstieg entscheidend?
Praktika, Fortbildungen und Ausbildungen können den Quereinstieg erheblich erleichtern. In einigen Branchen sind sie zwingend erforderlich. Der Erwerb zusätzlicher Qualifikationen ist in der Regel mit hohen Kosten verbunden.
Entscheidend sind für Quereinsteiger:innen darüber hinaus die sogenannten Soft Skills. Dabei steht die eigene Persönlichkeit im Mittelpunkt. Wer über bestimmte persönliche, soziale oder methodische Kompetenzen verfügt, findet sich für gewöhnlich in einem neuen Berufsumfeld leichter zurecht.
Dazu zählen Fähigkeiten wie emotionale Intelligenz, Teamfähigkeit, Frustrationstoleranz oder Neugier. Unabhängig vom Beruf lassen sich diese Kompetenzen in jedem Betätigungsfeld gewinnbringend einsetzen.
Immer mehr Unternehmen ermöglichen es Quereinsteiger:innen, fehlende Qualifikationen nachzuholen. Unerlässlich ist der persönliche Ehrgeiz und der Wille zur Weiterbildung. So haben Quereinsteiger:innen nach einigen Jahren im neuen Berufsfeld bessere Aufstiegs- und Gehaltsperspektiven.
Kann man in jeden Job quer einsteigen?
Ein Quereinstieg ist in vielen Bereichen möglich. Gerade durch den Fachkräftemangel sind Quereinsteiger:innen heutzutage gefragter denn je.
Klassische Branchen für den Quereinstieg sind:
- PR und Medien
- Gesundheitswesen und Pflege
- IT
- Eventmanagement
- Vertrieb
- Beratung und Coaching
Der Arbeitsmarkt hält also zahlreiche Optionen für eine berufliche Neuorientierung bereit. Dennoch gibt es einige Bereiche, in denen ein direkter Quereinstieg nicht möglich ist. Für geschützte Berufe wie Arzt, Zahnarzt, Rechtsanwalt, Notar oder Apotheker ist eine gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung vonnöten. Wer diese nicht vorweisen kann und trotzdem eine solche Berufsbezeichnung führt, macht sich in Deutschland strafbar.