Einsatz in vier Wänden – Homeoffice verordnet

Einsatz in vier Wänden – Homeoffice verordnet

Im Kampf gegen Corona hat die Regierung jetzt verschärft Homeoffice angeordnet. Unternehmen sollen ihren Beschäftigten Arbeit im Homeoffice anbieten, wann immer es geht, es sei denn, zwingende betriebliche Gründe sprechen dagegen.

Was müssen Arbeitgeber sofort tun, um die neue Verordnung sinnvoll umzusetzen?

1. Abläufe digitalisieren
Notieren sie ihre Kernabläufe (z.B. „Auftragsannahme und Disposition“) auf einem Blatt Papier oder Flipchart. Welche können in Gänze, teilweise, gar nicht von zuhause erledigt werden. Welche Hilfsmittel sind dazu notwendig?
Zwei Unterstützungsprozesse, die zwingend digitalisiert gehören, damit Hybrid Office funktioniert: Ablage und Kommunikation. Zoom und MS Teams sind sehr gute Konferenzplattformen. Dropbox, Google oder MS OneDrive eignen sich als digitale Ablagen. So können Mitarbeiter auf Distanz zusammenarbeiten. Wer noch einen draufsetzen möchte, schafft Slack (oder wieder ... MS Teams) an, damit Mitarbeiter(-gruppen) kollaborativ chatten und arbeiten können.

2. Pimp my Office
Rechtlich sind sie nicht verpflichtet, ihren Mitarbeitern eine heimische Office-Ausstattung zu spendieren, da diese nur vorübergehend von zuhause arbeiten und weiterhin einen festen Arbeitsplatz im Unternehmen haben. Nichtsdestotrotz sollte die temporäre Ausrüstung stimmen: Ordentlicher Rechner, Büroutensilien, genügend Bandbreite im W-Lan.
Andernfalls kommt rasch Frustration auf und die Produktivität ist dahin.

3. Klare Spielregeln vereinbaren
Angesichts reduzierter Aufsicht wird sich die Streubreite der Mitarbeiterproduktivität auffächern. Einige Mitarbeiter werden länger und härter arbeiten, weil der Kollegenschnack wegfällt und der Arbeitsplatz ständig präsent ist. Andere werden sich ablenken lassen und zwischendurch die Fenster putzen oder sich eine Staffel von „The Crown“ genehmigen. Klare Regeln wie beispielsweise Erreichbarkeitszeiten sollten vereinbart werden, um die Produktivität und Belastung im gesunden Bereich zu halten.

4. Schmalband < Breitbrand
Missverständnisse gibts in jeder Kommunikation, sie häufen sich aber in der digitalen Sphäre, da die Tonlage, Gesichtsausdruck und köpersprachlichen Signale fehlen, das Gesagte einzubetten. Die Wahrnehmungskanäle der Kommunikation sind auf Schmalband reduziert. Helfen Sie Ihren Teams, sich in der neuen Normalität zurechtzufinden. Ironie kann z.B nur sehr begrenzt gedeutet werden. Und bei Konflikten immer zum Hörer greifen; Email-Standpauken führen garantiert nicht zum erwünschten Ziel. Selbst wenn zum Schluss noch ein halbherziges 😄 nachgeschoben wird.

4. Führen auf Distanz
Sprechen Sie mit Ihren Führungskräften, wie sie ihr Team auch bei räumlicher Distanz führen können. Lesen sie hierzu unser Gespräch mit Organisationexpertin Svenja Hofert über das Führen auf Distanz im Homeoffice: „Hier geht es nicht um das Übertragen von Aufgaben, sondern um das Übertragen von Verantwortung.“ Ohne Vertrauen läuft nichts.

5. Wir sind das Team
Wenn Mitarbeiter zuhause sitzen und nur eingeschränkt mit wenigen Kollegen sprechen, leidet das Wir-Gefühl. Digitale Coffeechats helfen da auch nicht mehr, sie wirken eher aufgesetzt. Besser ist hier der online "Daily Standup". Täglich -am besten morgens, um den Arbeitstag anzustoßen- trifft sich das Team, um Tagesziele und benötigte Unterstützung zu besprechen. Nie länger als 15 Minuten, sonst wird es eine Sabbelrunde.

Die genannten Punkte sollten sich schnell und unbürokratisch umsetzen zu lassen. Wenn Sie Fragen haben oder mehr Details wollen, rufen sie uns an. Unsere Orga-Experten helfen gern.

21. Januar 2021 21.01.21
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