Die ultimative Schritt-für-Schritt-Anleitung für den perfekten Lebenslauf
Für fast jede:n Personaler:in ist der Lebenslauf das wichtigste Dokument einer Bewerbung. Einer österreichischen Stepstone-Umfrage zufolge lesen über zwei Drittel von ihnen den den CV noch vor dem Anschreiben. Denn darin können sie – bestenfalls – direkt sehen, ob Bewerbende die erforderlichen Anforderungen überhaupt erfüllen.
1 Es gilt: Schnell überzeugen mit dem eigenen Lebenslauf
2 Schritt 1: Titel, persönliche Daten und Bewerbungsfoto
3 Schritt 2: Ausbildung und Berufserfahrung
3.1 Vorsicht: Unterschiede in Lebensläufen
4 Schritt 3: Zusatzqualifikationen und Interessen
4.1 Sprach- und Computerkenntnisse im Lebenslauf
5 Schritt 4: Datum und Unterschrift
Es gilt: Schnell überzeugen mit dem eigenen Lebenslauf
Wenn dein Lebenslauf überzeugt, hast du also beste Chancen zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Dazu muss der Aufbau übersichtlich und der Inhalt schlüssig strukturiert sein. Der tabellarische Lebenslauf ist dazu ideal, weil Personalverantwortliche alle relevanten Informationen und Stationen aus deinem bisherigen Werdegang auf den ersten Blick erkennen können.
Denn: Gerade einmal 43 Sekunden widmen sich Personalverantwortliche im Schnitt der Lektüre deiner Bewerbungsunterlagen! Nicht viel Zeit also, um aus der Masse der Bewerbungen herauszustechen.
Schritt 1: Titel, persönliche Daten und Bewerbungsfoto
Ganz nach oben gehört zunächst der Titel des Dokuments. Verwende hier deinen Namen, statt des offensichtlichen Titels „Lebenslauf“. Danach folgen deine persönlichen Daten, die ein unverzichtbarer Bestandteil des Lebenslaufs sind. Schließlich sollte dein potentiell zukünftiger Arbeitgeber wissen, mit wem er es zu tun hat und wie er dich erreichen kann.
Zu den zwingend notwendigen Daten gehören:
- dein vollständiger Name
- deine Anschrift
- deine Telefonnummer
- deine (seriöse!) E-Mail-Adresse
Daneben gibt es noch weitere optionale Angaben, die aus rechtlicher Sicht nicht verpflichtend sind, weil sie zu Diskriminierung während der Personalauswahl führen könnten. Manche Daten können dennoch Sinn ergeben. Etwa das Aufführen der Staatsangehörigkeit, wenn du dich in einem anderen Land bewirbst.
Zu den optionalen Angaben gehören:
- dein Geburtsdatum und -ort
- deine Staatsangehörigkeit
- dein Familienstand
- deine Konfession
Auch das Bewerbungsfoto zählt mittlerweile zu den optionalen Inhalten im Lebenslauf. Falls du dich für ein Bewerbungsfoto entscheidest, muss es unbedingt ein professionelles sein. Passbilder, Selfies oder Ganzkörperaufnahmen sind tabu.
Schritt 2: Ausbildung und Berufserfahrung
Das Kernstück deines Lebenslaufs: Hier führst du deinen beruflichen und schulischen Werdegang auf – und zwar zeitlich geordnet (Monat und Jahr angeben) und am besten in umgekehrt chronologischer Anordnung. So steht deine aktuellste berufliche Station ganz oben und nach unten werden die Informationen immer älter.
Wichtig hierbei ist, dass du nicht nur Jobtitel und bisherige Arbeitgeber (für eine bessere Übersichtlichkeit, schreibe diese Infos fettgedruckt in den Lebenslauf) auflistest, sondern genau angibst, was du in vorherigen Positionen gemacht und erreicht hast. Das kannst du einfach stichpunktartig machen.
Ein schlauer Lebenslauf konzentriert sich dabei auf die wichtigsten Angaben: Die, die zeigen, dass du die optimale Besetzung für die ausgeschriebene Stelle bist. Denn dein Lebenslauf erzählt eine Geschichte von dir. Und die sollte bestmöglich zu deinem Traumjob passen, auf den du dich bewirbst.
Wichtig: Halte deinen Lebenslauf möglichst kompakt. Je nachdem, wie viel Berufserfahrung du mitbringst, sollte er eine bis maximal zwei DIN A4-Seiten lang sein. Ist er länger? Dann streiche alle Informationen, die für die ausgeschriebene Stelle nicht relevant sind.
Vorsicht: Unterschiede in Lebensläufen
Die Reihenfolge deiner bisherigen Tätigkeiten variiert natürlich mit der Berufserfahrung: Berufserfahrene konzentrieren sich auf die berufliche Laufbahn, Berufsanfänger:innen auf den Bildungsweg, Interessen und Eigenschaften.
Berufsanfänger:innen oder Quereinsteiger:innen können beispielsweise Praktika oder Nebenjobs im Bereich “Berufserfahrung” eintragen, wenn sie dadurch Skills erworben haben, die für die Stelle nützlich sind. Bei langjähriger Berufserfahrung sind frühere Praktika dagegen eher uninteressant.
Überprüfe immer, dass die wichtigsten Informationen und die relevantesten Argumente für die Stelle oben im Lebenslauf stehen, sodass Personalentscheidende diese auf den ersten Blick sehen.
Schritt 3: Zusatzqualifikationen und Interessen
Von Excel-Zertifikaten über Sprachkenntnisse bis zum LKW-Führerschein: Wenn du über Fähigkeiten verfügst, die für deinen angestrebten Job von Interesse sind, führst du die in dieser Rubrik auf. Dabei gilt: Mehr ist nicht immer besser. Schließlich sucht dein zukünftiger Arbeitgeber einen Mitarbeitenden, der ganz bestimmte Anforderungen erfüllt. So kommen deine Photoshop-Kenntnisse im Social-Media-Bereich sicher besser an, als im allgemeinen Verwaltungswesen.
Auch persönliche Interessen und Hobbys solltest du nur dann im Lebenslauf erwähnen, wenn sie sich mit den für den Job wichtigen Eigenschaften decken. Wenn du beispielsweise Hobbys hast, die dein Durchhaltevermögen, deine Teamfähigkeit oder deine Leistungsbereitschaft unterstreichen – immer rein damit. Andernfalls verzichte lieber auf diesen Abschnitt.
Hier einige Beispiele für Kenntnisse, Qualifikationen und Interessen:
- Sprachkenntnisse
- IT-Kenntnisse (z. B. Microsoft Office, Photoshop oder Programmiersprachen)
- Auslandserfahrung
- Stipendien
- Auszeichnungen
- Fort- und Weiterbildungen, Umschulung
- Zertifikate
- Publikationen
- eigene Projekte
- Instrument, Gesang
- sportliche Aktivitäten, Mitgliedschaft in Vereinen
- ehrenamtliche Tätigkeiten
Sprach- und Computerkenntnisse im Lebenslauf
Bei Angaben der Sprach- und Computerkenntnisse solltest du auch immer gleichzeitig eine Einschätzung der jeweiligen Fähigkeit vornehmen.
Wenn du einen Sprachkurs belegt hast, wird dieser meistens mit einem entsprechenden Nachweis abgeschlossen und ist auf den „Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen“ (GER) zugeschnitten. Nach dieser Einstufung lässt sich das Fremdsprachenvermögen in sechs Stufen unterteilen, beginnend mit der niedrigsten Stufe:
- A1 und A2 (elementare Sprachverwendung),
- gefolgt von B1 und B2 (selbstständige Sprachverwendung)
- sowie schließlich C1 und C2 (kompetente Sprachverwendung).
Das könnte zum Beispiel so aussehen:
- Deutsch (Muttersprache)
- Englisch: C1
- Spanisch: B2
- Französchisch: A1
Wenn du kein Zertifikat nachweisen kannst, ist die Selbsteinschätzung der eigenen Fremdsprachenkenntnisse nach wie vor üblich. Hierfür werden folgende Umschreibungen genutzt: Grundkenntnisse, fortgeschrittene Kenntnisse, fließend in Wort und Schrift, verhandlungssicher in Wort und Schrift, Muttersprache.
Eine gängige Gestaltung wäre also:
Sprachkenntnisse: Deutsch (Muttersprache), Englisch (fließend in Wort und Schrift), Französisch (Grundkenntnisse)
Gleiches gilt für deine IT-Kenntnisse, wie in diesem Beispiel:
IT-Kenntnisse: Microsoft Excel und SAP (sehr gute Kenntnisse), Microsoft Word (gute Kenntnisse), Adobe Photoshop (Grundkenntnisse)
Schritt 4: Datum und Unterschrift
Weil der Bewerbungsprozess heute immer öfter rein digital abgewickelt wird, ist eine Unterschrift im Lebenslauf nicht mehr unbedingt notwendig. Für viele Personaler:innen ist es aber ein gern gesehenes Element, weil es einen seriösen und professionellen Eindruck macht.
Am einfachsten ist es, die Unterschrift einzuscannen oder von einem weißen Blatt Papier abzufotografieren. Das bearbeitete Bild kannst du dann am vorgesehenen Platz als Bilddatei einfach einfügen.
Wichtig im Lebenslauf: das Datum. Es zeigt, dass deine Angaben aktuell sind.